Samstag, 10. März 2018

The Flower Kings – Flower Power




The Flower Kings – Flower Power


Besetzung:

Roine Stolt – vocals, guitars, keyboards, bass guitar
Tomas Bodin – keyboards
Michael Stolt – bass guitar
Jaime Salazar – drums
Hasse Bruniusson – percussion
Hasse Fröberg – vocals
Ulf Wallander – soprano saxophone


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 1999


Stil: Progressive Rock, RetroProg, Alternative Rock


Trackliste:

CD1:

1. Garden Of Dreams (59:25)
1. Dawn (1:33)
2. Simple Song (1:48)
3. Business Vamp (5:02)
4. All You Can Save (5:02)
5. Attack Of The Monster Briefcase (3:04)
6. Mr. Hope Goes To Wall Street (1:47)
7. Did I Tell You? (3:46)
8. Garden Of Dreams (2:39)
9. Don't Let The d'Evil In (3:11)
10. Love Is The Word (2:50)
11. There's No Such Night (2:43)
12. The Mean Machine (2:41)
13. Dungeon Of The Deep (4:24)
14. Indian Summer (4:13)
15. Sunny Lane (5:25)
16. Gardens Revisited (2:57)
17. Shadowland (2:03)
18. The Final Deal (4:10)
2. Captain Capstan (0:45)
3. Ikea By Night (0:04)
4. Astral Dog (7:58)

CD2:

1. Deaf, Numb & Blind (11:10)
2. Stupid Girl (6:49)
3. Corruption (5:54)
4. Power Of Kindness (4:23)
5. Psychedelic Postcard (8:42)
6. Hudson River Sirens Call 1998 (4:47)
7. Magic Pie (8:19)
8. Painter (6:50)
9. Calling Home (11:19)
10. Afterlife (4:34)

Gesamtspieldauer CD1 (1:08:13) und CD2 (1:12:54): 2:21:07



„Flower Power“ nannte die schwedische Band The Flower Kings ihr viertes Studio-Album, welches am 16. November 1999 auf dem Plattenlabel InsideOut Music veröffentlicht worden ist. Auf über zwei Stunden und zwanzig Minuten hört man hier den für die Flower Kings so typischen RetroProg, der stilistisch eine Mischung aus der Musik der frühen Genesis und Yes mit einer Prise King Crimson darstellt – und wenn man möchte, findet man ganz bestimmt auch noch Anspielungen von Van Der Graaf Generator.

Eine Gesamtspielzeit von deutlich über zwei Stunden ist natürlich eine Ansage und auf den beiden CDs bekommt man einmal mehr diesen Rock geboten, der mit Atmosphären und Stimmungen spielt. Mal sanft, mal treibend, mal zurückhaltender, mal aggressiver. Mal klingen die Lieder auf „Flower Power“ eingängiger, dann wieder etwas frickeliger, wollen dabei erarbeitet werden und gehen zu Beginn nicht so schnell ins Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers. Alles schön und gut, denn oftmals „zündet“ gute Musik nicht sofort, muss eine Art Reifungsprozess im Ohr überdauern, bis sie wirklich wirkt. Doch dieser Prozess kommt bei den Liedern auf „Flower Power“ nicht so richtig in Gang. Über Langeweile kann man sich bei dieser über zweistündigen musikalischen Reise wahrlich nicht beklagen, doch es sind die Melodien und der Wiedererkennungswert der Musik, die auf „Flower Power“ deutlich weniger überzeugen, als auf so manch anderer Flower Kings Platte. Irgendwie will das Ganze nicht so recht ins Ohr gehen und das Album läuft ein klein wenig nebenher, klingt aus und man bleibt ein bisschen ratlos zurück, nachdem der letzte Ton verhallt ist. Hängengeblieben ist da nämlich nichts, die Platte lief einfach so durch.

Dieses Besondere, das fehlt den Liedern auf „Flower Power“, die sich auch nicht nur im Bereich des Progressive Rock bewegen, sondern manchmal auch schlicht und ergreifend nach Alternative Rock klingen und genau solche Lieder auch sind. Diese Aussage trifft auf beide CDs zu. Auch das fast einstündige „Garden Of Dreams“ auf der ersten CD ist in achtzehn Untertitel unterteilt, die manchmal fast willkürlich zusammengefügt klingen. Zum Teil stellen diese achtzehn Titel einfach Rock-Lieder dar, andere Parts können wiederum durchaus mit dem Adjektiv „progressiv“ versehen werden. Doch bei aller Kritik ist „Flower Power“ wahrlich kein schlechtes Album geworden. Die Platte unterhält, ist abwechslungsreich und wartet auch mit vielen Ideen auf. Diese Ideen waren allerdings zum einen schon alle mal da – auch bei den Flower Kings – zum anderen tragen diese „Ideen“ auch nichts zur Eingängigkeit der Musik bei. Schade, denn so mancher Ansatz in der Musik der Blumenkönige klingt richtig gut, wird allerdings sofort wieder vom nächsten Thema abgelöst.

Fazit: Es ist einigermaßen schwierig auf „Flower Power“ Höhepunkte herauszuhören. Die Musik ist abwechslungsreich und ziemlich „reichlich vorhanden“, bei einer Laufzeit von 141 Minuten. Leider zünden die Lieder auf „Flower Power“ allerdings nicht wirklich, sodass die Platte zwar von Anfang bis Ende „interessant“ klingt, jedoch niemals vollends überzeugt. Die einzelnen Stücke bleiben nicht hängen, auch nicht nach mehreren Durchläufen der beiden Scheiben. Zu viele Ideen und Ansätze, die schnell wieder in andere Ideen und Ansätze münden. Keine schlechte Musik, jedoch fehlt dem Album diese gewisse Nachhaltigkeit, um es immer wieder gern aufzulegen. Acht Punkte.

Anspieltipps: Garden Of Dreams